Ich überprüfte das nie , aber ich glaube, viele von meinen heutigen Lieblingsgerichten sind Speisen, die ich beim ersten Probieren als Kind gar nicht mochte. Auberginen sind ein gutes Beispiel: Meine erste Erfahrung mit Auberginen war in der Kibbuz-Kantine. Ich erinnere mich immer noch sehr gut daran: Die Auberginen lagen geschnitten und frittiert auf dem Buffet. Bis dahin hatte ich noch nie Auberginen gesehen, und wusste eigentlich nicht, wie sie hießen, aber sie sahen so hübsch und verlockend aus, dass ich sie unbedingt probieren musste.
Ich türmte also eine Menge Auberginen auf den Teller und ging zum Tisch, wo die anderen Kinder saßen. Ein Kind schaute meinen Teller an und schrie: “Bäh! Igitt! Auberginen!”. Na, zumindest wusste ich dann, wie sie heißen. Die anderen Kinder waren auch erstaunt, dass ich Auberginen so gerne esse. Ich sagte ihnen natürlich nicht, dass das mein erstes Mal war. Ich probierte es, und wie kann ich das am besten abbilden? Das war eklig. Eventuell war das wegen der Gewürze oder des Bratöls – das war ziemlich typisch in der Kibbuz-Kantine – aber es schmeckte mir gar nicht. Doch ich “musste” natürlich alles aufessen, um nicht zuzugeben, dass die anderen Kinder recht gehabt hatten (ja, so eine Kinder-Logik).
Diese Erfahrung war so schlimm gewesen, dass ich jahrelang nach dieser Erfahrung sehr vorsichtig mit Auberginen war. Ich probierte sie zwar wieder und wieder, um herauszufinden, warum so viele Leute sie so gerne essen, aber es dauerte ziemlich lang, bis ich zu einem riesigen und begeisterten Auberginen-Fan wurde.
Trotz oder eventuell wegen meiner spätentwickelten Leidenschaft zu Auberginen waren sie jahrelang kein wichtiger Teil meines Kochrepertoires. Aber meine romantische Geschichte brachte mir zwei Freundinnen mit rumänischer Herkunft , und so marschierten die Auberginen, die in der rumänischen Küche sehr beliebt sind, in meine eigene Küche. Und von den vielen Auberginenköstlichkeiten ist Auberginensalat unbedingt mein Favorit.
Das Rezept bekam ich von meiner ersten “Schwiegermutter”. Ich war am Anfang etwas skeptisch, ob es wirklich rumänisch ist (ohne Knoblauch?! Kann nicht sein!), aber die nächste “Schwiegermutter” bestätigte die Herkunft des Salats.
Die Rumäninnen sind leider kein großer Teil meines Lebens mehr, aber der Salat ist immer noch da.
Auberginensalat
Zutaten
- 2 große Auberginen
- 1 Tomate, in Würfel geschnitten
- 1 kleine Zwiebel, gehackt
- Ca. 10 Löffel natives Olivenöl
- Gewürze: Salz, schwarzer Pfeffer
Zubereitung
Wenn ihr einen Gasherd habt: Die Auberginen auf dem offenen Feuer abrösten - also die Auberginen mit Küchenzangen auf dem Feuer halten und alle paar Minuten drehen.
Wenn ihr keinen Gasherd habt: einen Schnitt in die Auberginen machen und sie in den auf 250 Grad geheizten Ofen legen und mindestens 30 Minuten backen lassen, bis sie ganz weich sind.
Die Auberginen abkühlen lassen.Das “Fleisch” der Auberginen mit einem Löffel herausholen, in eine Schüssel tun, und mit einer Gabel ein bisschen pürieren.
Die Tomaten und die Zwiebel dazutun und gut umrühren.
Das Olivenöl hineingießen - oben steht ca. 10 Löffel, aber macht das nach Geschmack: Olivenöl funktioniert wie ein Gewürz - wenn es euch gut schmeckt, könnt ihr ruhig noch mehr hinzufügen.
Mit Salz und Pfeffer nach Geschmack würzen.
Der Salat sollte kühl genossen werden. 1-2 Stunden im Kühlschrank machen den Salat noch besser und leckerer.