Wenn ich, bevor ich nach Deutschland zog, gefragt worden wäre, was nach meiner Vorstellung die “deutschesten” Dinge überhaupt seien, wäre wahrscheinlich “Kohl” (oder “Kraut”) eines der ersten gewesen, die mir eingefallen wären. Ja, sorry, Leute, der Kohl und seine Mischpoche sind eventuell eine der ersten Sachen, die man mit Deutschland assoziiert.
Aber das ist eigentlich gar nicht schlimm! Im Gegenteil! Während meiner ersten Monate in Berlin war ich total überwältigt von den zahlreichen Kohlarten, die man hier finden kann. Einige kannte ich gar nicht (z.B. Spitzkohl und Schwarzkohl), und einige waren mir nur in der tiefgefrorenen Version (z.B. Rosenkohl) bekannt. Was für euch Eingeborene eventuell trivial oder banal ist, war (oder immer noch ist) für mich ein endloses gastronomisches Fest.
Die meisten Kohlarten gibt es zwar rund ums Jahr auf dem Markt, aber mir macht es immer besonders viel Spaß, saisonal zu kochen. Das nächste Gericht besteht fast ausschließlich aus saisonalen und sogar regionalen Zutaten. Das Essen schmeckt ohne lange Transportwege und Lagerung schließlich besser, und der Gedanke, dass wir dabei auch was Gutes für die Umwelt tun, macht das Essen noch schmackhafter.
Blumenkohlsuppe mit Rosenkohl und Pilzen
Zutaten
- 1 mittelgroßer Blumenkohlkopf (ca. 700-900 Gramm), in kleine Blümchen geteilt
- 1 große Zwiebel, grob gehackt
- 200 ml Gemüsebrühe (oder 1 EL Gemüsebrühe-Pulver mit ca. 200 ml heißem Wasser)
- 25-35 Stück Rosenkohl (wenn sie sehr groß sind, dann halbiert)
- 8-10 Champignons (oder andere Pilzart im ähnlichen Volumen), gewürfelt oder in Scheiben geschnitten.
- 1 Packung (150-250 ml) Kokoscreme, oder fette (mind. 15%) pflanzliche Sahne, oder selbstgemachte Cashew- oder Mandelsahne - siehe Anmerkungen unten.
- Zum Würzen: Salz, schwarzer Pfeffer, etwas Thymian, Basilikum (frisch oder getrocknet), 1 Prise Muskatnuss
Zubereitung
Den Blumenkohl, die Zwiebel und die Gemüsebrühe in einem 3-Liter-Topf 10-15 Minuten kochen lassen, bis der Blumenkohl weich ist.
Ich koche übrigens auch die grünen Blätter mit, die am Fuß des Blumenkohls wachsen. Sie geben der Suppe eine eher grünliche, “seifige” Farbe, die eventuell nicht besonders attraktiv ist, aber so kann man den ganzen Blumenkohlkopf verwenden, ohne unnötigen Müll zu produzieren.MIt dem Handmixer (oder im Mixer bzw. der Universal-Küchenmaschine) den Inhalt des Topfes komplett pürieren.
Den Rosenkohl und die Pilze in die Suppe tun.
Die Suppe zum Kochen bringen, die Hitze aufs Minimum stellen und etwa 10 Minuten kochen lassen, bis der Rosenkohl weicher wird, aber noch bissfest bleibt.
Die Kokoscreme oder pflanzliche Sahne hineingießen, noch 2-3 Minuten kochen lassen, dabei umrühren.
Beim Servieren mit frischen Basilikumblättern dekorieren und Kürbiskerne wie Croûtons auf die Suppe hinzutun.
Anmerkungen
Statt Kokoscreme oder gekaufter pflanzlicher Sahne könnt ihr ganz einfach Nusssahne selbst zubereiten: 1 Glas (150 ml) Cashewkerne oder blanchierte Mandeln ein paar Stunden in Wasser quellen lassen; Die Nüsse mit 1,5 Glas Wasser in einem starken Mixer zu einer einheitlichen Masse pürieren. Fertig.
Das Rezept wurde so entwickelt, dass man Geschirr und Energie spart (man braucht nur 1 Topf), aber um den Geschmack der Suppe intensiver zu machen, könnt ihr die Zwiebel, den Rosenkohl und die Pilze in der Pfanne ein paar Minuten sautieren und dann in die Suppe tun. In diesem Fall könnt ihr die Kochzeit (Schritt 4) auf etwa 5 Minuten stellen.